18.08.2013 Erklärung der hungerstreikenden Flüchtlinge im Protestcamp Bitterfeld
Drei Menschen befinden sich nunmehr seit fast 11 Tagen im Hungerstreik. Zwei Menschen sind heute mit in den Hungerstreik getreten, um mit uns weiter für unsere Forderungen zu kämpfen. Unser Kampf steht im Zusammenhang mit den bundesweit stattfindenden Flüchtlingsprotesten in Deutschland unsere Forderungen verbinden unseren Kampf zu einem lauten Aufschrei! Anerkennung der Asylgründe und ein Bleiberecht! Abschaffung der Residenzpflicht! Abschaffung der Lager! Freie Wahl des Wohnortes und der Wohnung! Das Recht zur Arbeit und Lernen (Sprache, Berufsausbildung?) Sofortiger universeller Abschiebestopp! Wir befinden uns im Hungerstreik, da wir uns fühlen wie Geister und wir das Gefühl haben, dass niemand uns erhört. Der Hungerstreik wird andauern, bis es endlich jemand gibt der sich Verantwortlich fühlt für uns und unsere Forderungen. Um den Hungerstreik zu beenden, fordern wir daher die verantwortlichen Behörden auf, über unsere folgenden Forderungen zu entscheiden, oder zu verhandeln! Wir wollen endlich eine reelle Chance auf eine Arbeitserlaubnis! Wir haben offiziell das Recht auf eine Arbeitserlaubnis im Landkreis Anhalt-Bitterfeld, da wir die Voraussetzungen dafür erfüllen, doch die Ausländerbehörde verweigert uns diese. Wir wollen eine Chance auf Teilnahme an einem Deutschsprachkurs! Wir fordern die Verantwortlichen auf, einen Weg der Finanzierung des Kurses zu ermöglichen! Wir sind alle schon einige Jahre in Deutschland und wollen endlich die Möglichkeit uns in der Gesellschaft verständlich zu machen, um mit den Menschen in unseren Wohnorten in den Dialog treten zu können. Wir wollen, dass das Thema der Unterbringung von Flüchtlingen lösungsorientiert diskutiert und behandelt wird! Wir wollen Zusicherungen auf reale Veränderungen! Wir lassen uns nicht abspeisen mit der angeblichen Unterbringung in Wohngruppen, welche realistisch betrachtet für niemanden umsetzbar ist. Wir wollen einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Thema Flüchtlingsunterbringung im Landkreis Anhalt-Bitterfeld, welcher konkrete Verbesserungen und Veränderungen für alle Flüchtlinge möglich macht. Wir fordern hiermit alle Verantwortlichen auf, mit uns in den Dialog zu treten! Zeigen Sie endlich Verantwortung und Menschlichkeit! Die Forderungen, welche wir stellen sind möglich, es liegt an ihnen jetzt endlich zu reagieren! Die hungerstreikenden Flüchtlinge aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld und Halle (Saale)