17.5.2007 // „Zwangsprostitution“ und Migration – Diskurs- und Politikanalyse
Veranstaltung | 17. Mai 2007 | 19.30 Uhr | Apex, Burgstr. | Göttingen
Mit Dorothea Lindenberg, Initiative gegen Rassismus und Ausgrenzung Dortmund
und Mitarbeiterin bei Madonna e.V. (Beratung und Hilfe für Prostituierte, Bochum)
Die im Vorfeld der WM begonnene mediale Inszenierung von zigtausenden von vermeintlichen Opfern des "Frauenhandels" und so genannter "Zwangsprostitution“ hatte gravierende Folgen nicht nur in
frauenpolitischer sondern auch in migrationspolitischer Hinsicht.
Zum einen wurde Gewalt gegen Frauen instrumentalisiert, um die gesamte Sexindustrie zu diffamieren und abolitionistische Bestrebungungen voran zu bringen.
Zum anderen werden verschärfte Migrationskontrollen und Kriminalisierung von Migration politisch legitimiert und als Maßnahmen zum angeblichen Schutz von Frauen inszeniert.
Dorothea Lindenberg wird den Diskurs um so genannte "Zwangsprostitution" aus feministischer und antirassistischer Sicht hinterfragen und über die Situation von Migrantinnen in der Prostitution berichten, die (aus Sicht von Prostituiertenberatungsstellen und Hurenorganisationen) in erster Linie von aufenthalts -und arbeitsrechtlichen Restriktionen bestimmt wird.