Solidarität mit den Betroffenen von Nazi-Angriffen in München

Liebe UnterstützerInnen, liebe Interessierte, wie ihr mitbekommen habt, gab es vor dem Hintergrund des NSU-Prozess in München in den letzten Wochen eine Serie von Angriffen auf Projekte und Einzelpersonen, die sich gegen Rechts engagieren. Um eine breite Solidarität mit den Betroffenen, zu denen auch der Bayerische Flüchtlingsrat zählt, zu bekommen, werden wir mit anderen Initiativen morgen das angehängte Statement unter dem Motto "Gemeint sind wir alle!" online veröffentlichen und in den Druck geben. Bitte zeichnet den Aufruf, wenn ihr eure Solidarität zeigen wollt und den Text unterstützt! Wenn ihr länger braucht um zu entscheiden, könnt ihr den Aufruf immer noch unterstützen. Ihr werdet dann online in die UnterstützerInnen-Liste aufgenommen. Schickt dazu dann bitte eine Mail an nsuprozess@riseup.net Bitte verbreitet den Aufruf und die Info, dass bis morgen früh 10 Uhr noch erstunterzeichnet werden kann. Gerne sehr breit, und nicht nur an die "Üblichen". Denn gemeint sind wir alle! - Solche Angriffe betreffen uns alle und sind Angriffe auf eine offene, antirassistische Gesellschaft! Darum müssen wir gemeinsam stehen und uns aktiv gegen Nazis und Rassismus einsetzen! Wir hoffen auf breite Rückmeldung! Grüße, Bayerischer Flüchtlingsrat

 

Seit mehreren Wochen werden NazigegnerInnen in München von Neo-Nazis angegriffen. Ziele der Attacken sind auch die Geschäftsstelle des Bayerischen Flüchtlingsrats sowie das Wohnprojekt Ligsalz8 im Westend, dessen BewohnerInnen sich gegen Rassismus engagieren.Diese Attacken haben u.a. bisher stattgefunden:

  • 6.4.13:         Neonazis überkleben Schaufenster des Bayerischen Flüchtlingsrats mit neonazistischen Propagandaaufklebern des „Freien Netz Süd“
  • 13./14.4.13:  In der Nacht nach der großen Demo gegen Naziterror wird das Schaufenster des Bayerischen Flüchtlingsrats eingeschlagen, in dem das Demoplakat hängt
  • 8.5.13:         Das Wohnprojekt Ligsalz8 und seine BewohnerInnen werden abends mit Eiern beworfen
  • 9./10.5.13:   In die Schaufensterscheiben des Bayerischen Flüchtlingsrats werden neonazistische Parolen geritzt, wie „NS JETZT“, und „ANTI-ANTIFA“, einer Selbstbezeichnung militanter Neo-Nazis, die sich dem Kampf gegen linke und antifaschistische Gruppen verschrieben haben
  • 11./12. 5.13: Auch in ein Schaufenster der Ligsalz8 wird „Anti-Antifa“ geritzt
  • 15.5.13:        Um 5 Uhr morgens werden beide Schaufenster der Ligsalz8 eingeschlagen
  • 16.5.13:        Um 2 Uhr wurden mehrere Farbbeutel auf die Ligsalz8 geworfen, auch mehrere parkende Autos und ein Nachbarhaus wurden getroffen.

Die Anschläge zeigen auf bittere Weise, wie akut notwendig unser Engagement gegen Naziterror auch in Bayern ist. Selbst während des laufenden NSU-Prozesses trauen sich Neonazis in München offen zu agieren. Wir werden uns durch solche feigen Anschläge nicht einschüchtern lassen, sie bestätigen nur die Wichtigkeit unserer Arbeit“, erklärt Alexander Thal, Sprecher des Bayerischen Flüchtlingsrats.

Medienberichte:    

Kanzlei von NSU-Opfern beschmiert (ZDF heute, 17.05.2013)

"Wir lassen uns nicht einschüchtern" (Süddeutsche Zeitung. 17.05.2013)

NSU-Prozess: Kot-Anschlag auf Anwältin? (Augsburger Allgemeine Zeitung, 17.05.2013)

Rechtsextreme attackieren Nazi-Gegner (Süddeutsche Zeitung, 17.05.2013)

Täter aus der rechten Szene? (Bayerischer Rundfunk, 17.05.2013)

Rechte greifen Nazi-Gegner in München an (n-tv, 17.05.2013)

Rechte beschmieren Kanzlei mit Fäkalien (Spiegel Online, 17.05.2013)

Erneut Nazi-Provokation gegen Bayerischen Flüchtlingsrat (Bayerischer Flüchtlingsrat, 13.05.13)

Anschlag auf Bayerischen Flüchtlingsrat nach Demo gegen Naziterror (Bayerischer Flüchtlingsrat, 14.04.2013)

 

http://www.fluechtlingsrat-bayern.de/