Bericht von den Aktionstagen 23. - 25.März 2012 „Bleiberecht für Roma“
Bericht von den Aktionstagen 23. - 25.März 2012 „Bleiberecht für Roma“
Der Auftakt ist gemacht
Die Aktionstage in Göttingen vom 23. - 25.März 2012 waren ein voller Erfolg. Auch wenn wir uns die Beteiligung an der Demonstration am Samstag etwas stärker, die Resonanz auf die Ausstellung etwas intensiver und die Presseberichterstattung etwas ausführlicher gewünscht hätten, kann der AK Asyl doch von einem erfolgreichen Kampagnenstart sprechen.
Ungeachtet der weitgehenden Ignoranz der bürgerlichen Medien im Vorfeld der Aktionstage (nur GOEST und das Stadtradio waren zur Pressekonferenz, zu der das Bündniss für den Donnerstag eingeladen hatte, gekommen und hatten angemessen berichtet), konnten wir bereits am Freitag vor der Filmveranstaltung etliche Besucher_innen zur Ausstellung begrüßen. Die vom Roma Center bereitgestellten Fotos aus der letzten Delegationsreise vom Januar 2012 kombiniert mit dort gemachten Interviews mit abgeschobenen Roma funktionierten wunderbar, auch wenn in technischer und informativer Hinsicht noch das eine oder andere verbessert werden kann. Fotos von der Ausstellung auf Facebook
Der anschließende Filmabend im Foyer des Jungen Theaters war sehr interessant, sehr gut besucht und sicherlich auch emotional für den einen oder die andere noch einmal Stein des Anstoßes für zukünftiges Engagement. Insbesondere der Film vom UNHCR über die Situation der Roma im Kosovo war informativ. Unterfüttert mit dem Filmmaterial der jüngsten Reise des Roma-Centers zu abgeschobenen Roma im Kosovo ergab das einen gelungenen Abend.
Und die Balkan Beats zum Abschluß dieses Auftakttages waren natürlich für alle Beteiligten der Knaller. Selten, dass ein DJ und das Kneipenpersonal nachts um 4 Uhr die Party angesichts der super Stimmung auf eigene Kosten weiterfährt.
Die Demo dann am Samstag war auch rundum gelungen. Der Auftakt im Rosenwinkel hat sich mal wieder bewährt. Ja, ein Bewohner regte sogar zu Recht an, man solle doch beim nächsten Mal die Route gleich über den Neuen Weg gehen, um auch dort noch Roma ab zu holen. Einzig die Teilnehmer_innenzahl seitens der deutschen Unterstützer_innen ließ ein wenig zu wünschen übrig. Aber das wird nächstes Mal sicherlich besser. Insgesamt aber waren Stimmung und Redebeiträge gut und angemessen.
Die Theatervorstellung am abschließenden Sonntag mit „Die im Dunkeln“ vom Peripherietheater Frankfurt bot zuletzt noch einmal einen ganz andren Zugang zum Thema Flucht, Asyl und Illegalisierung. Stück und schauspielerische Leistung des Ensembles hatten den ausverkauften Saal durchweg verdient und sind guten Gewissens weiter zu empfehlen.
P.s.: Gleich drei Tage nach unserem Kampagnenstart begann Lars Wätzold mit seiner Tour für Schünemannopfer. Auf dem Eröffnungsabend, einem Benefizessen bei Arbeit und Leben, konnten wir neben Kai Weber und dem Niedersächsischen Flüchtlingsrat erfolgreich für unsere Kampagne werben und das Augenmerk auf Roma als Zielgruppe Schünemannschen Rassismus' lenken.
Video über die Aktionstage von alle bleiben!