Samstag, 5.12.: Demo in Hannover | Schluss mit den Abschiebungen nach Syrien! Bleiberecht für alle! | 13 Uhr Steintor/Hannover

Demonstration in Hannover: "Schluss mit den Abschiebungen nach Syrien! Weg mit dem deutsch-syrischen Abschiebe-Rückübernahmeabkommen! Bleiberecht für alle!" Samstag, 5.12., Hannover - 13 Uhr - Treffpunkt Steintor Anfang 2009 hat die Bundesrepublik Deutschland mit der arabischen Republik Syrien ein Rückübernahmeabkommen zur Abschiebung von Flüchtlingen nach Syrien geschlossen. 7000 "Geduldeten" droht durch dieses Abkommen die Abschiebung. Das ist möglich, obwohl selbst vom Auswärtigen Amt und bundesdeutschen Gerichten massive Menschenrechtsverletzungen in Syrien bestätigt werden. Mindestens drei Abschiebungen nach Syrien, die durch das neue Abkommen ermöglicht wurden, endeten damit, dass die Abgeschobenen am Flughafen sofort verhaftet wurden. Gegen dieses skandalöse Abschiebe-Abkommen müssen wir uns wehren! Es dürfen keine weiteren Abschiebungen nach Syrien stattfinden! Wir forden:
  • Sofortige Aufhebung des deutsch-syrischen Abschiebe-Rückübernahmeabkommens!
  • Sofortiger Stopp aller Abschiebungen nach Syrien!
  • Unbeschränktes Bleiberecht für Alle statt unsicherem Duldungsstatus!
  • Abschaffung der "Residenzpflicht"-Landkreisbeschränkung und der Lagerunterbringung!
Das deutsch-syrische Abschiebe-Rückübernahmeabkommen - ein skandalöses Vertragswerk
  • Das deutsch-syrische Abschiebe-Rückübernahmeabkommen betrifft alle syrischen Staatsbürger/innen, aber auch alle syrischen Staatenlosen, die ohne sicheren Aufenthalt, also zum Beispiel mit einer "Duldung", in Deutschland leben.
  • Für viele Syrische Staatenlose besteht sogar dann das Risiko einer Abschiebung, wenn sie eine Aufenthaltserlaubnis nach § 25 Absatz 5 Aufenthaltsgesetz haben. Der Grund: Sie hatten die Aufenthaltserlaubnis nur bekommen, weil es bisher für die deutschen Behörden nicht möglich war, Staatenlose nach Syrien abzuschieben. Das ändert sich nun mit dem deutsch-syrischen Rückübernahmeabkommen.
  • Nach dem Abkommen können auch Transitflüchtlinge nach Syrien abgeschoben werden, die keine Syrer/innen sind, aber sich vor der Einreise nach Deutschland in Syrien aufgehalten haben oder durch Syrien durchgereist sind.
  • Wenn auf die Anfrage, ob jemand zu der Personengruppe gehört, die nach Syrien abgeschoben werden darf, von den syrischen Behörden keine Antwort kommt, dann gilt dies als Zustimmung.
Ein Folterstaat in den Diensten der deutschen Abschiebe-Bürokratie Während der letzten Jahre gab es eine zunehmende Annäherung zwischen Deutschland und Syrien in politischen, wirtschaftlichen und sogenannten "sicherheitspolitischen" Belangen - bis hin zu Verhören angeblicher "Terrorverdächtiger" in syrischen Folterkellern. Teil der Zusammenarbeit ist auch, dass der syrische Staat Unterstützung bei der Abschiebung von Flüchtlingen und bei der Bekämpfung von Flucht und Migration aus den Ländern des nahen und mittleren Ostens leistet. Die Menschenrechtslage in Syrien ist unterdessen katastrophal: Folterungen und "Verschwindenlassen" von Oppositionellen sind an der Tagesordnung, die Gefängnisse sind voll von politischen Gefangenen. 400000 Kurd/innen wurden in Syrien zu völlig rechtlosen Staatenlosen gemacht. Flüchtlinge, die in Deutschland Asyl beantragt haben, müssen grundsätzlich damit rechnen, dass sie nach einer Abschiebung nach Syrien hohe Strafen wegen "Verbreitung falscher Informationen" und "Beschädigung des Ansehens Syriens im Ausland" bekommen. Erste Folgen der anlaufenden Abschiebungen sind alarmierend: Der Kurde Khalid Kenjo sitzt seit seiner Abschiebung am 1. September im Gefängnis, wochenlang galt er als verschwunden. Auch die Familie Cindo sowie Frau Abta Houran wurden direkt nach der Abschiebung vorübergehend inhaftiert. Wir werden nicht zulassen, dass die deutschen Behörden massenhaft Menschen in die Gefängnisse des syrischen Folterstaates hinein abschieben! Wir akzeptieren kein zwischenstaatliches Willkür-Abkommen auf Kosten von Flüchtlingen! Kommt zur Demonstration in Hannover: "Schluss mit den Abschiebungen nach Syrien! Weg mit dem deutsch-syrischen Abschiebe-Rückübernahmeabkommen! Bleiberecht für alle!" Samstag, 5.12., Hannover - 13 Uhr - Treffpunkt Steintor Fahrmöglichkeit ab Göttingen mit Niedersachsenticket um 11h07 Die Demonstration wird veranstaltet von "Jugendliche ohne Grenzen", der "Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen", "Newroz e.V." und dem Flüchtlingsrat Niedersachsen