16.1.08 // Erneut Veranstaltungsverbot für Polizeikritiker in Wuppertal - PE des AStA
Pressemitteilung des ASTA Bergische Universität
Wuppertal
Zum erneuten Veranstaltungsverbot in Wuppertal:
Der ASTA der Bergischen Universität Wuppertal lädt
die Polizeikritiker in die Universität ein!
Wie wir heute erfahren haben, wird jetzt auch die
Veranstaltung zum Thema „Polizeigewalt gegen
Flüchtlinge und MigrantInnen - Struktur oder
Einzelfall?“, die am 17. 1.2008 auf Einladung der
Ratsfraktion der Linkspartei im Wuppertaler Rathaus
stattfinden sollte, nicht mehr im Rathaus geduldet.
Oberbürgermeister Jung (CDU) hat gestern in einem Fax
an das Fraktionsbüro der Linkspartei, den für die
Veranstaltung angemieteten Raum entzogen. Als
Begründung wird erneut angeführt, dass die Polizei
diffamiert würde. Eingeladen sind mit Dirk Vogelskamp
(Komitee für Grundrechte und
Demokratie) und Klemens Ross (Republikanischer
Anwaltsverein zwei ausgewiesene Experten, die über das
Thema informieren und diskutieren wollen.
Der ASTA der Bergischen Universität Wuppertal ist sehr
erstaunt über die erneuten Zensurversuche und das
Veranstaltungsverbot in Wuppertal. Es muss in einer
Universitätsstadt auch in öffentlichen Räumen möglich
sein, über Polizeigewalt kritisch zu diskutieren.
Wir unterstützen daher ausdrücklich das Anliegen der
VeranstalterInnen auch ohne Erlaubnis des
Oberbürgermeisters in Wuppertal eine Veranstaltung zu
Polizeigewalt zu machen und laden die
Polizeikritiker mit ihrer Veranstaltung in die
Universität ein!
Für die Moderation der Veranstaltung haben wir
kurzfristig auch Prof. Heinz Sünker (Bergische
Universität Wuppertal) gewinnen können.
Im Übrigen ist Polizeigewalt als Problem auch in der
Polizeiausbildung an den Verwaltungshochschulen
bekannt. Polizeigewalt wird international beforscht
und diskutiert, es gibt zahlreiche Forschungsansätze,
wie den „Cop Culture Ansatz“, die in aller Welt
inklusive an der Universität in Wuppertal der
Polizeigewalt auf den Grund gehen.
Das es auch in Wuppertal und im gesamten Bergischen
Land polizeiliche Übergriffe gegen MigrantInnen und
andere Gruppen gegeben hat, ist vielfach belegt und
beschrieben worden.
http://gegenpolizeigewalt.blogsport.de/
All die dokumentierten Fälle sprechen deutlich dafür,
dass wir es auch im Bergischen Land mit einem
gesellschaftlichen Problem zu tun haben, das
öffentlich diskutiert werden muss – durchaus auch
kontrovers – und eben dies wollten die „BürgerInnen
beobachten die Polizei“ mit der Ausstellung und der
Veranstaltungsreihe erreichen.
Wir rufen daher auch alle Parteien,
gesellschaftlichen Gruppen, Gewerkschaften und
Kirchengemeinden auf, dieser wichtigen Veranstaltung
„Asyl“ zu geben.