21.3.07 // Unterstützung für Mohammad Sako - misshandelt in der Polizeizelle
Ein Aufruf von der Karawane Wuppertal
In Remscheid ist ein junger Flüchtling aus Afrika in einer Polizeizelle
misshandelt, ausgezogen, erniedrigt und geschlagen worden. Nun muss er sich
wegen "Widerstand gegen die Staatsgewalt" rechtfertigen. Wir rufen auf, den
Prozess gegen Herrn Sako zu beobachten und ihm den notwendigen Rückhalt zu
geben. Kurzer Abriss der Geschehnisse:
Herr Mohammad Sako ging letzten Dezember zur Ausländerbehörde, um sich über
den Status seines Bleiberechtantrages zu erkundigen. Die Beamten der
Ausländerbehörde verlangten von ihm einen "echten" Pass, weil er angeblich
nicht den richtigen abgegeben habe. Den Pass hatten sie bereits seit
mehreren Monaten von Herrn Mohammad Sako erhalten. Nach dem klar war, dass
er nichts erreichen kann, verlangte Herr Sako seinen Pass zurück. Als ihm
dieser nicht gegeben wurde, weigerte er sich zu gehen. Er verlangte seinen
Ausweis und machte klar, dass er ohne dieses Dokument nicht gehen werde. Die
Beamten der Ausländerbehörde riefen die Polizei. Sie kam und ohne Klärung
nahmen sie den jungen Afrikaner mit. Die Beamten brachten Herrn Sako auf die
Wache. In einer Polizeizelle wurde er aufgefordert sich auszuziehen. Er
lehnte dieses ab, weil er nicht verstand, wie die Vorfälle in der
Ausländerbehörde die Durchsuchung seines Körpers rechtfertigen könnten. Er
sagte dem Beamten, dass er sich nichts zu Schulden kommen lassen habe und er
sich nicht ausziehen werde. Der Beamte kam mit weiteren Kollegen wieder. 4
Beamte zogen ihn mit Gewalt aus und schlugen auf ihn ein und beschimpften
ihn. Bemerkungen wie "schwarzer Nigger", "Teufel" fielen. Fälle wie dieser
sind in Remscheid und in der BRD keine Seltenheit. Der gesellschaftliche
Kontext in dem sie sich abspielen, ist eine ausgrenzende Gesellschaft, die
nach Hautfarbe und Herkunft und sozialer Status trennt, um die Menschen zu
entsolidarisieren und zu beherrschen. Dem setzen wir uns solidarisch wie bei
allen anderen Fällen entgegen.
Wir fordern,
a) dass das Verfahren gegen Herrn Sako fallen gelassen wird,
b) dass die beteiligten Polizisten angeklagt und vom Dienst suspendiert
werden, c) dass die Beamten der Ausländerbehörde und des Sozialamtes in
Remscheid den Flüchtlingen ein menschenwürdiges Leben gewähren.
Datum 20. April 2007, 9:00Uhr
Ort: Amtsgericht Remscheid, Sitzungsaal A101, Alleestr. 109