Redebeitrag auf der Kundgebung gegen Abschiebung nach Algerien am 09.05.2019

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We are here again today, before the Auslanderbehorde, to express our indignation and anger.

Yesterday our friend Djaffar was deported from Göttingen to Algeria. When he wanted to meet his appointment at the Social Welfare Office in the morning, civilian police infront of the Rathaus attacked him to take him with them and bring him directly to Frankfurt, where his deportation plane was waiting for him.

Out of nowhere he was simply torn out of everyday life without being able to say goodbye to his friends or even to go back to his accommodation. to pack his things that would be taken care of Auslanderbehorder, Djaffar was told.

From Frankfurt, he was deported to Algeria with the airline Algeria, which, incidentally, carries out deportations to Algeria at least three times a week.We haven't heard from him since then.

This action by the Auslanderbehorde hand-in-hand with police is reminiscent of kidnapping. Taking people off the streets on a daylight and deporting them is inhuman and makes speechless. And he is not a criminal, but a person who has been living in Germany and with us in this city for years.

Apart from that, serious criminals - especially those with a German passport - would probably never be treated so degradingly. Everything was planned - without him being initiated into any trial and arrested completely unprepared by the officials is a crime!

The fact that the Göttingen Auslander' office had asked a few weeks ago whether refugees would be deported from their office, with a clear no Is cynical - because directly in front of the entrance of the Rathaus they do it, obviously! As yesterday, as recently in the case of the woman from Georgia and the case of of the man from Pakistan half a year ago!

Are you, the responsible persons, the clerks the decision makers this deportation authority aware of the serious influence you have on the life or even death of individuals with your miserable discrimination, decisions and deportation orders?

We observe what happens here in Göttingen Auslanderbehorde and how people are treated. We do not accept this criminal act and will continue to fight against it!We can only imagine Djaffar's suffering, but our thoughts are with him.Life and dignity shouldn't be a crime! We demand an end to all deportations from Göttingen and everywhere!

 

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Wir stehen heute wieder hier, vor der Auslaenderbehoerde, um unserer Empoerung undunserer Wut Ausdruck zu verleihen.

Gestern wurde unser Freund Djaffar aus Goettingen nach Algerien abgeschoben. Als ermorgens seinem Termin beim Sozialamt nachkommen wollte, griffen ihn Zivilpolizist*innen vor dem Rathaus ab, um ihn anschliessend mitzunehmen und direkt nach Frankfurt zu bringen, wo sein Abschiebeflieger auf ihn wartete.

Aus dem nichts wurde er einfach aus dem Alltag gerissen, ohne dass er sich von seinenFreund*innen verabschieden konnte geschweige denn nochmal in die Unterkunftgehen konnte, um seine Sachen zu packen -- darum wuerde sich die Auslaenderbehoerdekuemmern, so wurde es Djaffar gesagt.

Von Frankfurt wurde er mit der Airline Algerie, die im Uebrigen mind. dreimal pro WocheAbschiebungen nach ALgerien durchfuehren, dorthin abgeschoben.Seither haben wir nichts mehr von ihm gehoert.

Dieses Vorgehen der Auslaenderbehoerde hand-in-hand mit der Polizei erinnert anKidnapping. Menschen von der Strasse am helligten Tag mitzunehmen und zu deportieren ist menschenverachtend und macht uns fassungslos. Und es handelt sich hier nicht um einen Schwerverbrecher, sondern um einen Menschen, der seit Jahren in Deutschland und mit uns in dieser Stadt lebt.

Abgesehen davon wuerden Schwerververbrecher - insbesondere mit deutschem Pass -vermutlich niemals so entwuerdigend behandelt werden. Alles war geplant - ohne dass er in irgendeinen Prozess eingeweiht wurde und voellig unvorbereitet von den Beamt*innen festgenommen wurde - das ist ein Verbrechen!

Dass die Auslaenderbehoerde Goettingen eine Anfrage vor einigen Wochen,ob Gefluechtete aus ihrer Behoerde abgeschoben werden wuerden, mit einem klaren Nein beantwortet haben, ist zynisch - denn direkt vorm Behoerdeneingang ja offnsichtlich doch! Wie gestern, wie kuerzlich in dem Fall der Frau aus Georgien und dem Fall des Mannes aus Pakistan vor einem halben Jahr!

Ist es Ihnen, den Verantwortlichen, der Sachbearbeiter*innen, der Entscheider*innen indieser Abschiebebehoerde bewusst, was fuer einen gravierenden EInfuss Sie mit Ihrenelenden Diskriminierungen, Entscheidungen und Abschiebeanordnungen auf das Leben oder gar den Tod einzelner Menschen haben?

WIr beobachten, was hier in de Goettinger Auslaenderbehoerde passiert und wie mitMenschen umgegangen wird. Wir nehmen dieses kriminelle Vorgehen nicht hin und werden weiter dagegen kaempfen!Wir koennen Djaffars Leiden nur erahnen, Djaffar, aber unsere Gedanken sind beiihm.Leben und Wuerde darf nicht zum Verbrechen gemacht werden!Wir fordern ein Ende aller Abschiebungen aus Goettingen und ueberall!