Göttingen bereitet erneut Abschiebungen vor // Protest angekündigt

Schon wieder plant Göttingen eine Abschiebung: Diesmal beabsichtigt die Ausländerbehörde die fünfköpfige Familie Kryeziu aus dem Rosenwinkel am 22. Juni über Düsseldorf in den Kosovo abzuschieben. Die Kryezius leben seit beinahe 20 Jahren in Deutschland, alle Kinder sind hier groß geworden, die beiden jüngsten gehen noch zur Schule. Das Göttinger Bündnis gegen Abschiebung und der Arbeitskreis Asyl verurteilen das brutale Vorgehen der Behörden. Eine Sprecherin des Bündnisses gegen Abschiebung sagte: "Wir werden diese unmenschliche Tat nicht ohne Proteste hinnehmen. Es wird in den nächsten Tagen mehrere Protestaktionen von UnterstützerInnen geben." Hiermit soll zunächst auf eine Aktion hingewiesen werden, die am morgigen Donnerstag, den 10. Juni um 10 Uhr im Neuen Rathaus stattfinden wird. Mehrere Roma möchten an diesem Tag zur Ausländerbehörde gehen, um gemeinsam mit den UnterstützerInnen Akteneisicht einzufordern. Zum Hintergrund: Die Stadt Göttingen hatte im vergangenen Jahr eine Liste zusammengestellt und alle Personen auf dieser Liste zur Abschiebung in Pristina angemeldet. Jeder Flüchtling hat das Recht zu erfahren, ob er oder sie in dieser Abschiebeliste steht. Diese Aktion soll auf die ernste Lage hinweisen, in der sie sich Flüchtlinge in Göttingen befinden und zeigen, dass sich die Roma nicht einfach in ihr Schicksal fügen, sondern für ihr Bleiberecht kämpfen werden. Ein weitere Aktion findet am Dienstag, den 15. Juni, um 9 Uhr vor dem Rathaus statt. Hierbei werden, wie bereits in der Vergangenheit schon häufiger geschehen, Flüchtlinge zur Ausländerbehörde begleitet, um eine Verlängerung ihrer Duldung zu erreichen. Sinn dieser Begleitung ist es, die Menschen nicht alleine der Willkür der Ausländerbehörde auszusetzen, sondern den Mitarbeiter_innen bei ihrer Arbeit genau auf die Finger zu schauen und bei Bedarf durch Protest an die Öffentlichkeit zu gehen. Abschiebungen stoppen! Bleiberecht für alle Menschen!

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