26.10.06 // WK / Protest gegen Sammellager und Kantinenessen

      Protest gegen Sammellager und Kantinenessen / Flüchtlinge und Unterstützer fordern individuelle Unterbringung und übergeben Unterschriften im Landtag Von unserem Redakteur Justus Randt      Weser Kurier , 26.10.2006       Flüchtlinge und Unterstützer haben gestern in Hannover gegen ihre Unterbringung in zentralen Lagern demonstriert.       Hannover. Asylbewerber und Unterstützergruppen haben gestern in Hannover für die Auflösung von Sammelunterkünften für Flüchtlinge protestiert. Der Umzug bewegte sich vom Hauptbahnhof durch die City zum Innenministerium.       Dort übergaben die Demonstranten Unterschriften an Vertreter der Parteifraktionen im Landtag.Rund 100 Menschen nahmen nach Angaben der Polizei an der Demonstration teil. Sigmar Walbrecht vom Flüchtlingsrat Niedersachsen schätzte die Zahl der Protestierenden doppelt so hoch - darunter 50 bis 60 Flüchtlinge.       Ziel der Demonstranten ist die individuelle Unterbringung von Asylbewerbern mit der Möglichkeit, sich selbst zu verpflegen.Die Flüchtlinge sollten wieder auf die Kommunen verteilt werden, statt in Sammellagern untergebracht zu sein, sagte ein Sprecher des Aktionsbündnisses "Hier geblieben".       Nach Angaben des Flüchtlingsrates Niedersachsen wurden im ersten Halbjahr 2006 nur noch 136 Flüchtlinge aus den Lagern entlassen, während im Jahr 2003 noch 3.180 Asylbewerber auf die Kommunen verteilt worden seien. "Durch die Isolation wird Flüchtlingen der Zugang zu Beratung und Unterstützung nahezu unmöglich gemacht", sagte Walbrecht.       Der rechtspolitische Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion, Ralf Briese, erneuerte seine Forderung nach einer unabhängigen Fachleutekommission. Die Proteste der Betroffenen und Unterstützergruppen laufen seit einigen Wochen und haben ihren Schwerpunkt in der zentralen Aufnahme- und Ausländerbehörde in Oldenburg.

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